Novellen

Zum 70. Geburtstag von Albrecht Goes stellt der Union Verlag die drei Meisternovellen dieses Autors als den entscheidenden Beitrag heraus, den er zur Literatur der Nachkriegszeit geleistet hat.
«Unruhige Nacht» ist der Bericht eines Soldatenpfarrers, der einem wegen Fahnenflucht zum Tode Verurteilten in seinen letzten Stunden Beistand leisten mußte. «Das Brandopfer» brandmarkt den Antisemitismus. «Das Löffelchen» vergegenwärtigt den Untergang einer jüdischen Familie in Polen bei dem von der SS durchgeführten Vernichtungsfeldzug. Goes spricht als Anwalt der Menschlichkeit, als Ankläger des unmenschlichen Faschismus, als Warner und Mahner angesichts der Remilitarisierung in der BRD.
Albrecht Goes, 1908 im Pfarrhaus Langenbeutingen (Württemberg) geboren, Sohn einer alten Gelehrtenfamilie — Theologen, Philologen, Mathematiker —, ist in Berlin aufgewachsen, hat am Tübinger Stift seine theologische Ausbildung erhalten, war 1930 bis 1952 Pfarrer in Württemberg, wurde 1940 bis 1945 als Lazarett- und Gefängnispfarrer eingesetzt. Sein erstes Buch erschien 1934, insgesamt wurden aus seiner Feder über fünfzig Werke mit einer Gesamtauflage von mehr als 900 000 Exemplaren publiziert.
Dr. Günter Wirth, der eine Monographie über Albrecht Goes vorbereitet, würdigt im Nachwort Persönlichkeit, Werk und humanistische Haltung dieses liebenswerten Dichters.